Was Städter zum Radeln und Gehen bringt
Jeder neue Kilometer Radweg führt durchschnittlich zu rund 13.400 Kilometern mehr Rad-Wegstrecke pro Jahr, berichtet das Forschungsteam im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ („PNAS“). Mehr aktive Mobilität führt zu erheblichen Einsparungen bei den Gesundheitskosten.
Mehr Radwege fördern Zu-Fuß-Gehen
Überraschend zeigt die Auswertung auch, dass mehr Radwege auch zu mehr Kilometern führen, die zu Fuß gegangen werden. Vermutet wird, dass der Radwegbau mit einer breiteren Palette von Straßengestaltungsmaßnahmen, etwa Gehwege und übersichtliche Kreuzungsbereiche, zusammenhängt. Untersucht wurden Bewegungsdaten aus 11.587 Städten in 121 Ländern (Österreich wurde nicht berücksichtigt), in denen rund 57 Prozent der 8,2 Milliarden Menschen auf der Welt leben.
Enormes Einsprungspotenzial
In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gibt es etwa 44,3 Kilometer Radwege pro 100 Kilometer Straße. Hätte jede Stadt dieses Niveau an Fahrradfreundlichkeit, würde sich die zu Fuß zurückgelegte Strecke pro Jahr weltweit um rund 358 Milliarden Kilometer und die per Rad zurückgelegte Strecke um 305 Milliarden Kilometer erhöhen, errechnete das Studienteam. Die dann eingesparten Gesundheitskosten beziffern die WissenschafterInnen auf 435 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
„Beim Gehen und Radfahren entstehen praktisch keine CO2-Emissionen oder schädlichen Luftschadstoffe, der Platzbedarf für Straßen und Parkplätze ist minimal und die Menschen können körperliche Aktivitäten in ihren Alltag integrieren“, gibt das Team zu bedenken. Zu den gesundheitlichen Vorteilen zählen u. a. eine verbesserte psychische Gesundheit und ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zurück zur Übersicht