London: Tempo-30-Zonen retten Leben
Eine Studie aus London belegt: Tempo-30-Zonen in der britischen Hauptstadt reduzieren schwere Unfälle um 34 Prozent und Todesfälle um 40 Prozent.
Transport for London (FfL) führte eine Analyse von mehr als 150 Projekten in London zur Reduktion auf 20mph (entspricht 30 km/h) durch, die zwischen 1989 und 2013 umgesetzt wurden. Der Bericht zeigt, dass die Zahl der Menschen, die auf den Straßen der Stadtbezirke getötet oder schwer verletzt wurden, nach der Einführung von Tempo 30 um 34 Prozent gesenkt wurde. Die Zahl der verletzten Kindern sank um 50 Prozent (von 517 auf 280), jene in den Bereichen ohne Geschwindigkeitssenkung um 20 Prozent. Der Bericht zeigt, dass, mit Ausnahme der Motorradunfälle, die unverändert blieben, Tempo 30 zu weniger Todesfällen führten. Niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzungen spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Erreichung von „Vision Zero“ (keine Verkehrstoten). Aktuell gilt auf mehr als der Hälfe aller Londoner Straßen Tempo 30 (20 mp/h). Seit 2018 wurden auf Streckenabschnitten von mehr als 264 km Länge Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt.
In der Analyse wird berücksichtigt, dass auch andere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zwischen 1989 und 2013 umgesetzt wurden, und im Bericht wird festgestellt, dass die Einführung von Tempo 30 auf den Straßen des Stadtteils nicht die alleinige Ursache für die verbesserte Verkehrssicherheit in dieser Zeit ist. Die positiven Auswirkungen langsamerer Geschwindigkeiten auf die Sicherheit sind deutlich, weshalb 21 von 33 Stadtbezirken eine Standardgeschwindigkeitsbegrenzung von 20 mph haben.
Geschwindigkeit ist der wichtigste Faktor für die Wahrscheinlichkeit und Schwere eines Unfalls: die Unfallstatistik zeigt, dass je schneller ein Fahrzeug fährt, desto wahrscheinlicher tritt ein Unfall auf und desto schwerer sind die Verletzungen. Im Jahr 2023 war die nicht angepasste Geschwindigkeit bei etwa der Hälfte der tödlichen Unfälle und bei über einem Drittel aller Verletzungsunfälle in London ein Hauptfaktor.
Durch Tempo 30 reduziert sich auch deutlich der Lärm. Keinen Einfluss hat eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit hingegen auf Staus: Laut TfL deuten verschiedene Untersuchungen aus Großbritannien darauf hin, dass Tempo-30-Zonen den Verkehrsfluss nicht verschlechtern. Die Erfahrung aus London zeigt zudem, dass in Zonen mit reduzierter Höchstgeschwindigkeit mehr Menschen zu Fuß und mit dem Rad unterwegs sind.
TfL hat eine Infografik über 20 mph veröffentlicht, um die Vorteile von Tempo 30 zu zeigen.
Ergebnisse der Analyse finden Sie hier.

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